Dienstag, 29. September 2009

Selbstdefinition

Manchmal finde ich es sehr schwer die unterschiedlichen Rollen miteinander zu verbinden,
manchmal bleibe ich in dem Gefühl stecken,
dass ich nicht durch ein Bildungssystem gegangen bin, das mir geholfen oder mich gebildet hat,
dass meine Eltern zu viel Angst hatten aus mir könnte "nichts werden" wenn ich nicht lerne mich besser anzupassen,
dass ich (deshalb) nicht mehr Selbstbewusstsein habe
und als Folge von all dem keine bessere Künstlerin bin.

Und dann widme ich mein Leben und all meine Zeit "meiner Kunst" und stoße an die Grenzen "des Marktes" (wie früher an die meiner Lehrer) und alle wollen mir einreden es wären meine Grenzen.
Dann frage ich mich, was ich hier eigentlich tue, weil sich alles plötzlich "schal" anfühlt und irgendwie leer, wie etwas, das ich für eine "Definition" von außen tue, für die "Künstlerin" zu sein (und werde doch nie als eine solche wahr genommen weil ich ja "nur was für Kinder" mache).
Und ich fange an mich zu fragen, was eigentlich meine "Aufgabe" ist, das was ich (und vielleicht gerade ich oder nur ich) geben kann und natürlich sind das "meine Geschichten" aber ist das alles?
Wenn ich irgendwas ändern könnte ich der Welt dann wären es die Schulen und Kindergärten, die Art wie die Kreativität uns ausgetrieben und die Köpfe voll Wissen gestopft werden um uns am Denken zu hindern.
Fragt man die meisten Eltern was sie sich für ihre Kinder wünschen, dann sagen sie: Dass sie glücklich werden. Das hört sich schön an und ganz frei, aber geht man tiefer dann steckt eine ganz eindeutige Vorstellung hinter diesem Glück (ein Abi, ein guter Beruf, ein Partner, Kinder, Geld, Haus...). Vielleicht ist das unsere, vielleicht haben wir die aber auch nur angenommen weil wir schon lange aufgehört haben uns zu fragen was uns eigentlich glücklich macht (vielleicht sogar vor wir diese Frage überhaupt hätten stellen können).
Was macht mich glücklich? Ganz unabhängig von dem, was ich glaube das "cool" ist oder toll oder anerkannt, unabhängig davon was ich glaube das von mir erwartet wird.
Was macht dich glücklich?

Sonntag, 14. Juni 2009

Bege und alte Freunde...

Wir waren zwei Tage in den Bergen, wo ich alte Freunde wieder getroffen und neue Leute kennen gelernt habe. Mehr als 10 Jahre liegen zwischen "damals" und "jetzt", bei den anderen Hochzeiten und zwei Kinder. Vieles ist gleich geblieben und manches hat sich verändert. Vermutlich genau wie bei mir... Aber ich habe das Gefühl, dass oft Dinge selbstverständlich werden über die man früher gelacht hätte, dass manche Träume etwas anderem weichen oder weichen müssen (?) und dann steht plötzlich die Frage im Raum "etwas fehlt, etwas könnte noch anders/besser sein, nur was?". Und nach außen hin hat man alles...
Ich habe Zeit gehabt im Augenblick zu sein - mein Terminkalender war weit weg und Telefonieren zu teuer, kein Computer, dafür Spielen und Lagerfeuer und nach unten sehen ins Tal. Ich bin froh über diese Tage, froh über die Zeit mit mir selbst, mit den anderen...

Landleben



Wir sind im Frühling umgezogen - von Berlin ins Allgäu. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals irgendwohin schreiben könnte. Mittlerweile sind wir zweieinhalb Monate hier und es ist immer noch seltsam, dies zu lesen. Macht mich dies zu einer "Bekehrten", die nun doch endlich erkannt hat, dass man nirgends anders leben kann? (Frag mal die "Ureinwohner") Oder bin ich immer noch ich - unterwegs auf einer "Zwischenstation"? Atemholen dort, wo es manchmal still ist, wo man mehr Sterne sehen kann und Vögel hört, wo der Frühling nach Kuhscheiße riecht und der Frühsommer nach Hollunder? Ich bin ruhiger, ich schreibe mehr - und mein Sohn ist glücklich: Tiere und so viel rumrennen wie geht. Ich glaube es war eine gute Idee (zumindest glaube ich das fast immer). Und das spannende am Leben (zumindestens an meinem) war immer, dass ich nie wusste wohin alles führen wird und dass jede Station eine Zwischenstation war - und wie lange diese dauert... Mal sehen.